Highland Park
Aktuelle Tastingnotes
Highland Park Dragon Legend, 43,1% alc. Ausbau: Sherryfässer
Nase: Der Whisky startet mit einer Mischung aus reifen Fruchtaromen und geräuchertem Tee. Orangenabrieb, Pflaumen und ein Hauch von Kirschen in Schokolade, anschließend rieche ich Karamell, Holzkohle, Honig und Mandelmus.
Gaumen: Leicht würzig, auf jeden Fall würziger als in im Geruch, dazu ein volles und cremiges Mundgefühl. Karamell und etwas Torf, Orangenmarmelade, ein paar Sultaninen und getrocknete Aprikosen, Gewürznelken und grüner Tee mit Honig.
Abgang: Mittellang, etwas rauchig und viel feuchte Erde. Kalter Tee, Orange, Zitronenabrieb, Meersalz und eingelegte Kornelkirschen. Zum Ende hin Gewürznelken und ein Hauch schwarzer Pfeffer.
Fazit: Dieser Highland Park hat vielleicht einen Hauch mehr Torf als andere Abfüllungen der Brennerei, eine Rauchbombe sollte man aber nicht erwarten. Stattdessen eine feine Komposition und für einen Whisky ohne Altersangabe überraschend gut. 84/100 Punkte (2024)
Highland Park Cask Strength Batch 4, 64,3% alc. Ausbau: Sherry- und Refill-Fässer
Nase: Gesalzenes Karamell, Toffee und Kekse mit Schokosplittern, anschließend eher blumige und fruchtige Aromen. Kiwi, Grapefruit, Äpfel und Bergpfirsiche, zudem finde ich Löwenzahn, Walnüsse und Kinderlakritz.
Gaumen: Auch hier gesalzenes Karamell und Fruchtaromen, reife Äpfel, Orangen, Zuckerrüben und verschiedene Nüsse. Dazu Rosinen, Zimt, ein Hauch von Pfeffer und Marzipan.
Abgang: Lang, intensiv und wärmend. Aromatisch wie auf dem Gaumen, der Torfrauch kommt nun stärker hervor und hüllt alles angenehm ein.
Fazit: Ich rate ja eher selten dazu, aber bei diesem Highland Park sollte im Glas ein wenig Platz für ein paar Tropfen Wasser bleiben. Dann öffnet er sich vielfältig und bleibt zugleich kräftig. 85/100 Punkte (2024)
Highland Park 1988 - 2024, 35 Jahre, 43,2% alc. Claxton’s (Dalswinton Series). Ausbau: Oloroso-Sherryfass
Nase: Altes Holz und daneben liegen frische Mirabellen, zudem reife Äpfel, Birnenkompott und Zedernholz, etwas Tabak neben Apfeltee mit einer Spur Zimt. Auch finde ich Heidekraut, Honig, dann Honigmelone und im Hintergrund schwingen Anis und etwas Worcestersauce mit.
Gaumen: Intensiv, erst einmal einiges an Tabak und altes Brot, dann Milchkaffee mit Kakaopulver, Chai-Latte, Kardamom, Bienenwachs und Apfelkerne. Auch die sanften Fruchtnoten kommen wieder, Honigmelone, reife Äpfel und etwas Drachenfrucht.
Abgang: Mittellang, Äpfel und Pfirsich, eingelegte Mandarinen, ein wenig Kinderlakritz, Anisbonbons und minimal unter Pfeffer.
Fazit: Dieser Highland Park trägt nicht nur ein stolzes Alter, er ist auch komplex und überaus unterhaltsam. 91/100 Punkte (2024)
Frühere Tastingnotes - Originalabfüllungen
Highland Park 12 Jahre, Originalabfüllung, 40%
Nase: Kräuter und ein Touch floral, malzig süß mit Honignoten. Im Hintergrund werden die Aromen von einem ganz sanften Rauch getragen. Es entwickeln sich tropische Früchte, Anklänge von Ananas, ganz deutlich aber etwas Apfel. Leicht, wirklich ganz leicht macht sich Kokosnuss bemerkbar.
Gaumen: Leicht perlend zu Beginn, dann wird der Single Malt kräftiger. Der Rauch kommt besser zum Vorschein als in der Nase, trocken ist er. Dahinter die Früchte und Kräuter, Heide und Honig.
Abgang: Leider schwächer als Nase und Gaumen. Kurz und Cremig mit Malz.
Fazit: Nase und Gaumen super, Abgang für mich enttäuschend, aber nicht schlecht. Für alle maltheads geeignet. Schöne Balance zwischen Torfrauch, Süße und Frucht. Trotz der geringen Alkoholstärke komplex. 85/100 Punkten (2012)
Highland Park 2001 - 2012, 40% alc. Originalabfüllung
Nase: Süße und Kräuter, Wiesenheu, Honig und Heide. Einiges an Karamell sowie eine leichte Fruchtnote, Melone vielleicht. Äpfel, Kokos und Malz kommen hinzu, Torfrauch neben saftigen Birnen.
Gaumen: Grasige Aromen neben einer dezent cremigen Süße. Der Whisky ist zwar klar rauchig, hat Honig und leicht verbranntes Toast, ansonsten eher einfach gestrickt.
Abgang: Kurz, leicht rauchig, mit Grapefruit und wieder dem angebranntem Toast.
Fazit: Ein klarer Highland Park. Die Nase hat mir wirklich gefallen, Gaumen und Abgang sind auf den einfachen Genuss ausgerichtet. 83/100 Punkte (2015) Ich danke Scoma.de für die Probe.
Frühere Tastiningnotes - Unabhängige Abfüllungen
Highland Park 25 Jahre, 50,6% alc. Abfüller: Pearls of Scotland. Ausbau: ? (vermutlich Bourbonfass)
Nase: Fruchtig und tief, geht sofort in reife Zitrusfrüchte über. Darunter finden sich Orangen und Grapefruits, etwas Malt und milder Honig, dazu Karamell und süß/säuerlicher Apfel sowie ein Hauch Birne. Gewürze lassen sich trotz des Alters nur erahnen, vielleicht ein wenig Pfeffer und einer staubigen Holzschale.
Gaumen: Süß und malzig, wieder die Zitrusfrüchte. Zudem kommt hier nun Eichenholz mit in Spiel, trockene Eiche, leichte Würze, Zimt und ja, definitiv Pfeffer. Dahinter die typische Note von Heidekraut und Honig. Schön.
Abgang: Lang und cremig, sehr gefällig (trotz der Fassstärke). Das Malz steht hier im Vordergrund, insbesondere Malzzucker. Auch kommt die Eiche wieder, jedoch ohne jede Bitterkeit.
Fazit: Sehr ausgewogen und harmonisch, ich tippe auf ein 2nd Fill Bourbonfass. 85/100 Punkte (2015). Ich danke dem Vertrieb (HEB) für die Probe
Highland Park 1995-2015, 46% alc. Gordon & MacPhail. Ausbau: Bourbonfass (Refill Hogshead) No. 1486 "Exclusively bottled for German Fans of Single Malt Whisky 2015 #3"
Nase: Fruchtig und frisch, grüne Äpfel, Birnenbonbons und Limetten. Dazu ein wenig Aprikose und ganz entfernt Orangen, es folgen unreife Banane, Vanille und Karamell, etwas Toffee und viel Waldhonig. Im Fokus stehen die Früchte, abgerundet durch etwas Gerstenmalz. Die Frische ist nicht jugendlich, sie erinnert eher an Pfefferminze und Menthol.
Gaumen: Überraschend süß, wieder mit den Früchten der Nase. Die Banane ist deutlich reifer, dazu mischen sich Honigmelone, Kakaobutter, leicht bitteres Karamell und trockenes Eichenholz. Auch ein würziges Pfefferaroma ist ziemlich deutlich zu schmecken.
Abgang: Lang und dennoch weich. Die Eiche wirkt trocken, Malz und Milchschokolade kommen auf, dazu Cappuccino und eine Spur Heidekraut mit mildem Torfrauch.
Fazit: Sehr rund und dennoch vielschichtig, ein überraschend fruchtiger Highland Park. 89/100 Punkte (2015) Ich danke dem Importeur (Kirsch Whisky) für die Probe und das Foto!
Highland Park 2008 - 2021, 12 Jahre. 61,4% alc. Abfüller: Villa Konthor. Ausbau: Nachreifung im PX-Sherryfass
Nase: Reichhaltig aromatisch, kräftig. Ein klares Raucharoma steigt dem Glas empor, zusammen mit Honig und einer schönen Kräutermischung. Ich rieche Heide, Thymian, etwas getrockneter Rosmarin. Außerdem dunkles Brot und getrocknete Früchte. Der Whisky führt mich immer wieder zu diesen süßen Aromen hin, neben dem Honig finde ich jetzt auch mehr Frucht. Darunter Pflaumen und Granatäpfel, aber auch verschiedene Nüsse und Zigarren.
Abgang: Lang und wärmend, weiter wie auf dem Gaumen. Intensiv aromatisch und gleichzeitig ausgewogen, Zum Ende zeigen sich Eichenholz, Tabakrauch und Kakao.
Fazit: Diese Abfüllung hat alles was ein Highland Park haben muss, ein richtig spaßiger Whisky mit einer tollen Aromenvielfalt und konzentrierter Süße, defintiv ein Prachtexemplar. 89/100 Punkte (2021).